VoltaNord

Planungsgeschichte

Auf dem Gewerbe- und Industrieareal VoltaNord (auch als Lysbüchel-Areal bekannt) sollen rund 2’000 bis 2’500 Arbeitsplätze sowie Wohnraum für 1’500 bis 2’000 Einwohnerinnen und Einwohner entstehen, davon mindestens zwei Drittel preisgünstig. Die Planung ermöglicht eine Verdichtung und Vergrösserung der heutigen Arbeitsgeschossflächen sowie eine Erweiterung des bestehenden Wohnquartiers im Süden. Eine dringend benötigte neue Primarschule sowie attraktive Freiräume runden das Profil der Arealentwicklung ab.

Das Wohnungsangebot in Basel kann mit der markanten Zunahme der Arbeitsplätze nicht Schritt halten, was zu steigenden Mieten und mehr Pendlerverkehr führt. Gleichzeitig reduziert sich aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung das Angebot an leerstehenden Industrie- und Geschäftsflächen, was die Ansiedlung neuer und die Expansion bestehender Unternehmen erheblich erschwert. Die Regierung reagiert auf die Immobilienengpässe durch die gezielte Verdichtung unternutzter Areale - so auch in VoltaNord. Der Wegzug des Coop-Verteilzentrums im Sommer 2017 sowie die auslaufenden Baurechts- und Mietverträge auf der Parzelle der SBB bieten die einmalige Chance, durch eine Verdichtung des Areals Platz für zusätzliche Arbeitsplätze und neuen Wohnraum zu schaffen.

Die Planung sieht eine klare Trennung zwischen lärmintensiven und lärmempfindlichen Nutzungen vor. Der nördliche Bereich des Areals verbleibt in der Industrie- und Gewerbezone (Zone 7) und soll Platz für emissionsintensives Gewerbe und weitere gewerbliche Nutzungen bieten. Durch ruhiges Gewerbe und Dienstleistungen abgetrennt, liegt im Süden des Areals der Schwerpunkt auf der Wohnnutzung. Ebenfalls im Süden liegen das im Herbst 2020 eröffnete Primarschulhaus Lysbüchel und das gleichzeitig eröffnete «Kultur- und Gewerbehaus ELYS» mit ca. 20‘000 m2 bezahlbare Fläche für gewerbliche und kulturelle Nutzungen. Der Bebauungsplan ermöglicht insgesamt eine Erhöhung der Bruttogeschossfläche auf dem Areal von ca. 85‘000 m2 heute auf ca. 206‘000 m2. Davon ist mindestens je 40 % für Arbeits- und Wohnnutzungen reserviert. Durch erhöhte Lärmschutzanforderungen für Neubauten auf dem Areal sollen Entwicklungsbedürfnisse der angrenzenden Betriebe berücksichtigt werden.

Grosszügige Freiräume und Grünflächen tragen zur Lebensqualität im neuen Stadtquartier bei: Im Mittelpunkt des neuen Quartiers, im Anschluss zum bestehenden Wohnquartier, entsteht der neue, von Bäumen gesäumte «Lysbüchelplatz». Dieser bietet der Bevölkerung einen Spielplatz, einen vielfältig nutzbaren Pavillon und ein Wasserbecken, das in den Sommermonaten für Kühlung sorgt. Neben dem Lysbüchelplatz wird im Westen des Areals der «Saint-Louis-Park» mit Natur- und Erholungsflächen entlang der Gleise entstehen. Die Erschliessung für den motorisierten Verkehr erfolgt von Norden und Osten, es besteht kein Durchgangsverkehr. Das gilt auch für den Zulieferverkehr für das Gewerbe.

Im Bebauungsplan erster Stufe VoltaNord wurden die übergeordneten Rahmenbedingungen für die weitere Planung festgelegt. Der Bebauungsplan wurde am 16. Mai 2018 vom Grossen Rat mit 67 zu 24 Stimmen beschlossen. Gegen diesen Beschluss des Grossen Rates wurde das Referendum ergriffen. Das Stimmvolk stimmte am 25. November 2018 dem Bebauungsplan mit 61 % deutlich zu. 2019 hat das Planungsamt zusammen mit den Grundeigentümerinnen des Areals VoltaNord einen städtebaulichen Studienauftrag mit sieben hochkarätigen Planungsteams durchgeführt. Das Beurteilungsgremium des Studienauftrags hat sich für eine Synthese von zwei Beiträgen entschieden, die folgende Planungsteams eingereicht haben:

  • ARGE Studio DIA (bisher pan m Architekten / gud Architekten) mit Johann Reble Architekt, Schläpfer Carstensen Landschaftsarchitekten, Basler & Hofmann Ingenieure, Bernhard Böhm und Dr. Nils Guettler (Nachwuchsteam)
  • jessenvollenweider architektur ag mit Stauffer Rösch Landschaftsarchitekten, Martin Frei und Cabane Partner

Die Ergebnisse des Studienauftrags bilden die Grundlage für den Bebauungsplan zweiter Stufe, der am 11. Januar 2022 vom Regierungsrat beschlossen wurde.

Projektdauer

  • 2012: Testplanung
  • 16. Mai 2018: Grossratsbeschluss Bebauungsplan VoltaNord
  • 25. November 2018: Referendum Bebauungsplan VoltaNord (61% Ja-Stimmen)
  • 2019: städtebauliche Studie, Vertiefung Freiraumkonzept
  • ab 2020: Eröffnung der Primarschule und des Kultur- und Gewerbehauses in den bestehenden Bauten Elsässerstrasse 209 und 215
  • ab 2020: Baustart Neubauten auf der Parzelle der Stiftung Habitat
  • 2022: Regierungsratsbeschluss Bebauungsplan zweiter Stufe
  • ​​​​​​​ab 2024: Baustart Neubauten und Grünflächen auf VoltaNord
  • ​​​​​​​ab 2026: Bezug der ersten Neubauten

Projektwebseite

www.voltanord.ch

VoltaNord

Städtebauliches Konzept VoltaNord (Blick von Südwesten) Zoom

Synthese 01: Städtebauliches Konzept VoltaNord (Blick von Südwesten)

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Synthese 02: Städtebauliches Konzept VoltaNord (Blick von Südosten)

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Visualisierung: Quartierplatz VoltaNord